Kumulative Dissertation – der Weg zum Doktortitel geht auch anders
Träumst du davon, dass irgendwann ein „Dr.“ vor deinem Namen steht? Eine dicke Monografie zu einer einzigen Themenstellung ist aber nicht wirklich dein Ding? Dann ist eine kumulative Dissertation vielleicht für dich der perfekte Weg zum Doktortitel. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat, wie du kumulativ promovierst und was du sonst noch dabei beachten solltest.
Der Unterschied zwischen kumulativer und herkömmlicher Dissertation
Wie du weißt, steht am Ende der Promotionsphase eine umfangreiche Doktorarbeit an, die sich aus Dutzenden, in manchen Fällen sogar Hunderten Seiten zusammensetzt. Bei der kumulativen Dissertation läuft das etwas anders, denn hier führen mehrere Veröffentlichungen in Fachzeitschriften zum ersehnten Doktortitel. Du reichst mehrere von dir verfasste Artikel zu einem übergeordneten Thema und einer entsprechenden Forschungsfrage zur kumulativen Promotion ein. Diese Art der Dissertation ist in Deutschland noch nicht so gängig wie in anderen Ländern, aber sie ist auf dem Vormarsch.
Was muss ich beachten, wenn ich kumulativ promovieren möchte?
Vor allem eines – die Studienordnung deiner Hochschule. Da kumulative Dissertationen in Deutschland noch nicht gang und gäbe sind, ist es obligatorisch, dass du dich an deiner Fakultät nach den aktuell geltenden Richtlinien erkundigst. Nur dann bist du auf der sicheren Seite und kannst dich auf den Weg zum Doktortitel machen. Beachte, dass sich die Anforderungen der jeweiligen Hochschulen stark voneinander unterscheiden können.
Die häufigsten Richtlinien sind:
- Für eine kumulative Dissertation sind mindestens drei Veröffentlichungen notwendig.
- Diese sollten in der Regel nicht länger als fünf Jahre zurückliegen – sonst entsprechen deine Artikel womöglich nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand.
- Deine wissenschaftliche Erkenntnisse wurden in international anerkannten Fachzeitschriften veröffentlicht oder zumindest von diesen angenommen. Damit belegst du, dass deine Werke von großer Bedeutung für den aktuellen Wissensstand in deiner Disziplin sind. Eine Liste der infrage kommenden Fachzeitschriften erhältst du von deiner Fakultät.
- Je nach Hochschule gibt es eine festgelegte Anzahl, bei wie vielen deiner Veröffentlichungen du der Erstautor sein musst.
- Zusätzlich zu den von dir verfassten Veröffentlichungen reichst du einen rahmenden Text ein, in dem du den Zusammenhang zwischen den einzelnen Artikel herstellst und ihren Bezug zu einer übergeordneten Forschungsfrage darlegst.
Diese Vor- und Nachteile bietet dir die kumulative Dissertation
Der große Vorteil einer kumulativen Dissertation ist, dass deine Forschungsergebnisse einem größeren Publikum zur Verfügung stehen, als wenn du eine Monografie schreiben würdest. Zudem bist du nicht ausschließlich auf die üblichen Gutachter einer Doktorarbeit angewiesen, sondern deine Texte werden inhaltlich in einem unabhängigen Verfahren beurteilt. Wenn deine Artikel also in anerkannten Fachzeitschriften abgedruckt werden, entsprechen sie einem international anerkannten Qualitätsanspruch – und die Bekanntheit deines Namens in Forscherkreisen nimmt zu.
Kumulative Dissertationen haben jedoch den großen Nachteil, dass sie sich zeitlich schwer planen lassen. Du bist darauf angewiesen, dass deine Artikel von den Fachzeitschriften veröffentlicht werden und dieser Prozess kann leider lange dauern. Vielen Hochschulen genügt es, wenn nur ein Teil der eingereichten Artikel veröffentlicht und der Rest angenommen wurde. Dennoch kann sich bei dieser Art der Promotion der Prozess im Vergleich zur herkömmlichen Dissertation deutlich länger hinziehen.
Du siehst – eine kumulative Dissertation ist nicht besser oder schlechter als eine herkömmliche Promotion; sie ist nur anders.
Für welche Promovierenden eignet sich eine kumulative Dissertation?
Grundsätzlich ist diese Art der Promotion für alle geeignet. Vor allem, wenn du in deiner Dissertation ein großes Augenmerk auf empirische Forschung legst, kann es sinnvoll sein, kumulativ zu promovieren. Wenn du deine übergeordnete Forschungsfrage beispielsweise auf Experimenten, Versuchen oder Befragungen aufbaust, kann diese Methode die richtige sein. Denn so stehen deine Ergebnisse relativ zeitnah nach der empirischen Erhebung deiner Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung und sind somit aktuell. Auch für Personen, die berufsbegleitend promovieren, ist eine kumulative Dissertation eine Alternative. Da du nacheinander an mehreren kleineren Fachartikeln arbeitest, ist das große Ziel Doktorarbeit in kleineren Schritten zu schaffen.
Egal ob du auf herkömmlichen Weg oder kumulativ promovieren möchtest: Wir wünschen dir viel Erfolg auf dem Weg zum Doktortitel! Und denk dran – ein professionelles Lektorat ist absolute Pflicht, wenn du deine Forschungsergebnisse veröffentlich möchtest. Unsere erfahrenen Lektoren helfen dir sowohl bei Monografien als auch bei anderen wissenschaftlichen Texten gerne weiter. Meld dich bei uns und profitier von unserer langjährigen Erfahrung!
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