Wo kann ich meine Doktorarbeit schreiben?
Nach sorgfältiger Abwägung der Pros und Contras einer Dissertation hast du entschieden: Du möchtest promovieren. Dazu erst einmal herzlichen Glückwunsch! Ein spannender und arbeitsreicher Lebensabschnitt liegt vor dir, der dich sowohl fachlich als auch persönlich weiterbringen wird. Doch nun stehst du sicherlich vor der Frage, wo du deine Doktorarbeit schreiben sollst. Denn es gibt verschiedenen Wege, die zum Doktortitel führen.
Der Klassiker: Dissertation an der Uni
An der Uni zu promovieren ist die beliebteste Art, seinen Doktor zu machen. Die meisten Promovierenden haben eine Doktorandenstelle an der Hochschule und erhalten ein festes Gehalt, das in der Regel bei einer Vollzeitstelle zum Leben ausreicht. Zudem bis du als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in die Arbeit an der Uni fest eingebunden: Du betreust Lehrveranstaltungen, beantragst Fördergelder und reist zu Konferenzen. So pflegst du eine räumliche Nähe zu deinem Professor, was eine unkomplizierte Kommunikation und regelmäßigen Austausch ermöglicht.
Ein Nachteil ist, dass du dich nicht ausschließlich um deine Doktorarbeit kümmern kannst, da du zusätzlich deine Aufgaben als Wissenschaftlicher Mitarbeiter erfüllen musst. Den meisten Doktoranden bleibt nur ein Bruchteil der täglichen Arbeitszeit, um an ihrem Thema zu forschen und die Dissertation voranzutreiben. Das führt häufig dazu, dass sie für die Fertigstellung länger brauchen als geplant.
Die Karrierechance: Doktorarbeit im Unternehmen
Wenn du in einem Unternehmen promovieren möchtest, ist das Thema häufig vorgegeben. Wenn dich das Thema interessiert, spricht nichts dagegen. Ist das nicht der Fall, solltest du dir überlegen, ob die Stelle das Richtige für dich ist. Du hast jedoch die Chance, schon während deiner Promotion praktische Erfahrung zu sammeln und in der Wirtschaft Fuß zu fassen. Ein Direkteinstieg in die Firma nach Fertigstellung deiner Doktorarbeit ist häufig möglich sowie erwünscht und ein Türöffner für die Arbeit in der Forschung und Entwicklung.
Du solltest aber für deine Arbeit brennen, denn eine Industriepromotion bedeutet meist auch, dass deine Arbeitstage lang sind. Schließlich musst du deinen Job und die Promotion unter einen Hut bringen – und das kann Zeit kosten.
Die selbstbestimmte Lösung: Doktorarbeit zu Hause
Die Doktorarbeit auf eigene Faust zu Hause zu schreiben, ist die wohl individuellste und flexibelste Art zu promovieren. Bei dieser Variante arbeitest du selbstorganisiert und hast keinerlei feste Verpflichtungen – das ist für mache ein Vorteil, für andere wiederum ein Nachteil. Denn du musst dir deine Zeit selbst einteilen, eigenverantwortlich Deadlines setzen und einhalten, damit du wie geplant fertig wirst. Hier kann die Prokrastination dem einen oder anderen ein Schnippchen schlagen. Wenn du jedoch mit ausreichend Selbstdisziplin ausgestattet bist, ist die Promotion zu Hause womöglich der richtige Weg für dich.
Einen Professor als Doktorvater musst du dir, wie bei jeder Art der Promotion, natürlich trotzdem suchen. Da du nicht regelmäßig in der Uni aus- und eingehst, siehst du deinen Professor entsprechend selten. Du musst also proaktiv auf ihn zugehen, wenn du Unterstützung brauchst.
Ein Nachteil ist, dass du kein Gehalt von deiner Uni bekommst: Du musst dir deine Doktorarbeit also eigenständig finanzieren. Wenn du ein Stipendium bekommst, kannst du dich voll und ganz auf deine Doktorarbeit fokussieren.
Die interdisziplinäre Variante: Promotion an einem außeruniversitären Forschungsinstitut
Wenn du an einem Forschungsprojekt eines außeruniversitären Instituts teilnehmen möchtest, ist eine Promotion dort das Richtige für dich – häufig handelt es sich dabei um interdisziplinäre Projekte, die an der Universität selten zu finden sind. Zudem sind die Institute in der Regel besonders gut ausgestattet. Du bekommst ein sozialversicherungspflichtiges Gehalt und meist einen mehrjährigen Vertrag. Viele Institute kooperieren mit Universitäten und führende Institutsmitarbeiter sind häufig Professoren – somit ist der Kontakt zur Hochschule gegeben.
Der strukturierte Weg: Promotion am Graduiertenkolleg
Ein Promotionsprogramm an einem Graduiertenkolleg ist eine Art Studiengang: Du besuchst Lehrveranstaltungen und sammelst wie in deinen Bachelor- und Masterstudiengängen Credit Points. Zur Betreuung deiner Doktorarbeit steht dir nicht nur ein Professor sondern ein ganzes Team aus Lehrkräften zur Verfügung und du kannst dich mit anderen Doktoranden aus deinem Programm austauschen. Finanziert wird so ein Programm meist durch ein Stipendium.
Der Zugang zu einem solchen Promotionsprogramm ist aber nicht einfach: Du musst dich in einem anspruchsvollen Bewerbungsverfahren durchsetzen und mehrere Professoren von dir überzeugen. Aber einen Versuch ist es in jedem Fall wert, wenn du Interesse an einer Promotion am Graduiertenkolleg hast.
Für welchen Weg du dich auch entscheidest: Ein professionelles Lektorat ist für deine Doktorarbeit Pflicht. Unser Lektorenteam verleiht deinem Werk den letzten Schliff! Melde dich bei uns – wir stehen dir gerne zur Seite.
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