Was es bei wissenschaftlichen Arbeiten im juristischen Bereich zu beachten gilt
Teil 1. Zeitplanung und Stressmanagement
Jeder Student muss Universität, Freizeit und oft noch einen Nebenjob zeitlich miteinander koordinieren. Oft gewinnt man den Eindruck, dass sich Juristen hiermit besonders schwer tun. Doch woran liegt das?
Zum einen ist es tatsächlich so, dass sich Seminar- und Hausarbeiten in der Rechtswissenschaft oft durch eine erstaunliche Stofffülle auszeichnen. Da erhält man nun als Student eine oder zwei DIN A 4 Seiten eines Sachverhaltes ausgehändigt und denkt zunächst: So schlimm kann das ja nicht werden.
Doch bereits beim ersten Lesen der Aufgabenstellung gerät die optimistische Grundeinstellung des Jurastudenten ins Wanken. Es dämmert ihm, dass in diesem kurzen Text eine ganze Menge zu bearbeitender Probleme stecken dürften.
Und bereits an dieser Stelle begeht er oft den ersten Fehler: Entweder, er legt die Arbeit zunächst einmal beiseite, oder aber er stürzt sich voller Elan in die Arbeit und denkt: Das schaffe ich locker.
Leider ist es nun meist so, dass beide Studenten am Ende doch wieder in Zeitnot geraten werden. Denn zumeist werden beide keinen konkreten Zeitplan haben und unweigerlich früher oder später in der Bibliothek auf ihre Kommilitonen treffen.
Und dann beginnt man, seine bisherigen Arbeitsergebnisse mit denen der anderen zu vergleichen. Und plötzlich neigt man dazu, die eigene Arbeit komplett zu hinterfragen, weil man doch ganz offensichtlich einen entscheidenden Punkt falsch beurteilt hat.
Daher gilt: Stellen Sie sich frühzeitig einen konkreten Zeitplan auf und halten Sie sich daran.
Berücksichtigen Sie dabei auch andere universitäre oder private Verpflichtungen. Kürzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit. Wenn Sie vier Wochen Bearbeitungszeit haben, seien Sie nach drei Wochen fertig, bei sechs Wochen nach fünf.
Wenn es eines gibt, was Sie als Jurist ohnehin oft durch Ihr gesamtes Berufsleben begleiten wird, dann sind es Fristen. Diese bis zum letzten Tag auszureizen, lohnt sich fast nie. „Schlimmstenfalls“ haben Sie Freizeit gewonnen.
Andererseits müssen Sie bedenken, dass es immer auch plötzlich auftretende Ereignisse geben kann, die Sie zeitlich zurückwerfen. Doch keine Sorge: Die Ihnen zur Verfügung gestellte Zeit wird ausreichend sein.
Setzen Sie sich Zwischenziele. Diese können durchaus unterschiedlich aussehen.
Bei der Fallbearbeitung in einer Hausarbeit werden Sie zunächst die Aufgabenstellung analysieren. Wenn Sie eine Seminararbeit schreiben, besteht die Aufgabe meist nur in einer kurzen Frage oder einem Statement. Hier werden Sie mehr Zeit für die Recherche in der Literatur und in Rechtsprechungsdatenbanken benötigen.
Planen Sie vor allem auch freie Zeitfenster ein und halten Sie sich an diese. Gehen Sie Ihren Hobbies nach oder treffen Sie Freunde und Familie. Der Stresspegel steigt, wenn Sie keine Pausen einlegen und Sie arbeiten dann auch deutlich ineffektiver.
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