Professionelles Promotionsmanagement
Zum perfekt designten Curriculum Vitae gehört die strukturierte Promotion. Graduiertenschulen offerieren seriöse Wege diesseits der Methoden von zu Guttenberg, Koch-Mehrin und Co.
Ob in dem Bestreben, die Vibrations- und Katapultationsstärke des Karrieresprungbretts zu erhöhen, oder in dem, Rechenschaft über die Vertiefung der eigenen Fachqualifikation abzulegen und sich auf Spezialforschung auf höchstem Niveau vorzubereiten, oder nur in dem, die persönliche Visitenkarte mit einem gesellschaftlich anerkannten Namenszusatz zu schmücken – den höchsten akademischen Titel zu erwerben ist für den Ehrgeiz vieler Wissenschaftler unabdingbar.
Wer nicht unbesorgt tief in seinen Geldbeutel zu greifen vermag, dem steht außer löblichem Fleiß und der Bereitschaft zu nebenher laufender Tagelöhnerarbeit das Streben nach diversen Stipendien als Möglichkeit offen.
Die Zahl akademischer Qualifikationsstellen ist gering, Studentenjobs sind unbeliebt und lenken allzu sehr vom Promotionsprojekt ab.
Das klassische Programm auf dem Weg zum Erwerb des Doktorgrads setzt sich aus viel privater Mühe und gelegentlich anberaumter Resonanz vonseiten in gleicher Richtung sich Mühender zusammen: aus Fachliteraturstudium in Bibliotheken, Arbeit am heimischen Schreibtisch und gelegentlichen Besuchen von Oberseminaren und Doktorandenkolloquien.
Nun würde unsere Gesellschaft aber ihrer eigenen Selbstorganisationsideologie hinterherhinken, wenn sie nicht für alle Belange, öffentliche wie private, Dienstleistungsangebote und kybernetische Steuerungs- und Managementmodelle entwickelte. Das gilt auch für die Doktorandenausbildung, für die sich zunehmend Graduiertenschulen etablieren.
Die freien Graduiertenstellen sind ebenfalls rar und stehen in kaum einem Verhältnis zur großen Anzahl der Bewerber.
Welchen Doktoranden würde es nicht locken, für die Verfassung einer Dissertation bezahlt und überdies mit der Bereitstellung unverzichtbarer Arbeitsmittel unterstützt zu werden? Zumal die Doktoranden, die sich eines Graduiertenstipendiums erfreuen, mit dem Studentenstatus einige weitere Vergünstigungen genießen.
Graduiertenschule BIGSSS für Doktoranden
Ein Beispiel für Graduiertenschulen stellt die „Bremen International School of Social Sciences“ (BIGSSS) dar.
Gefördert werden Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Procedere und Organisation folgen amerikanischen Vorbildern, und fachlich kommuniziert wird ausschließlich in englischer Sprache – was wohl schwerlich jemanden überraschen dürfte.
Fünfeinhalb Millionen Euro hat die BIGSSS im Kontext der sogenannten „Exzellenzinitiative“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Kritiker monieren die mangelnde Nähe der strukturierten Graduiertenausbildung zur Praxis, sprich dem Berufsleben.
Die geförderten Doktoranden selbst, vor allem diejenigen mit Familie, wissen ihr Privileg in der Regel allerdings sehr zu schätzen.
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