Worum geht es bei einer Dissertation?
Eine Dissertation (oder Doktorarbeit) ist eine wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Doktorgrades. Sie ist Teil der Promotion, die neben der schriftlichen Dissertation auch eine mündliche Disputation verlangt. Die mündliche Prüfung hat in den meisten Fällen, aber nicht zwangsläufig, das Thema der Dissertation zum Gegenstand.
Das Verfahren zur Erlangung des Doktorgrades hängt im Einzelnen von der Universität beziehungsweise der promotionsberechtigten Fakultät ab.
Allerdings wird im Zusammenhang mit dem laufenden Bologna-Prozess neben der europaweiten Vereinheitlichung der Studienabschlüsse (Bachelor und Master) auch eine Anpassung der Promotionsverfahren angestrebt.
Dennoch gibt es eine Reihe grundlegender Kriterien in Bezug auf die Dissertationsschrift, die prinzipiell in allen Prüfungsordnungen einheitlich ist.
So muss der Doktorand für die Anmeldung seiner Dissertation einen geeigneten Studienabschluss vorweisen können und entsprechende Qualifikationsvoraussetzungen, zum Beispiel Sprachnachweise, mitbringen.
Außerdem muss er eine/n betreuende/n Professor/in (Doktorvater bzw. Doktormutter) finden, das Promotionsvorhaben bei seiner Universität anmelden und schließlich vom Promotionsausschuss angenommen werden.
Die Anfertigung der Dissertation nimmt in der Regel vier bis fünf Jahre in Anspruch. Die Dauer hängt jedoch stark von der Fachrichtung sowie dem Thema der Arbeit ab. Insbesondere in den Naturwissenschaften ist der Doktorand während dieser Zeit häufig am jeweiligen Institut beschäftigt.
Zusätzlich zur Erstellung der schriftlichen Arbeit muss er in einigen Fällen Doktorandenseminare besuchen, Fachpublikationen veröffentlichen oder den Lehrstuhl bei der Arbeit unterstützen, indem er beispielsweise Skripte erstellt oder das Lehrangebot aktiv mitgestaltet.
Aufgrund der inhaltlichen und formalen Komplexität einer Dissertation ist es unbedingt notwendig, die Arbeit vor Abgabe bei der Prüfungskommission von mehreren fachkundigen Personen gegenlesen zu lassen, um deren argumentative Schlüssigkeit zu überprüfen. Außerdem sollten zusätzlich externe Korrekturleser herangezogen werden, die unabhängig vom thematischen Inhalt gegebenenfalls die äußere Form und den sprachlichen Ausdruck des Textes überarbeiten.
Was unterscheidet eine Dissertation von einer Masterthesis?
Im Unterschied zur Masterarbeit, die unter Aufsicht eines Hochschullehrers angefertigt wird, erstellt der Doktorand die Dissertation in eigenständiger Arbeit.
Darüber hinaus soll nicht nur im Studium erlerntes Wissen angewendet, sondern es müssen neue, für den jeweiligen Fachbereich bereichernde Erkenntnisse gewonnen werden. Eine Dissertation ist eine Forschungsarbeit, deren Umfang stark vom Thema abhängig ist und zwischen 150 und 500 Seiten betragen kann.
Je nach Hochschule gibt es unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf die äußere Form der Arbeit, in der Regel gelten aber dieselben Vorschriften wie für die Erstellung einer Master- oder Bachelor-, beziehungsweise Magister- oder Diplomarbeit. Die fertige Arbeit wird üblicherweise in 4- bis 5-facher Ausführung abgegeben und nach erfolgter Bewertung online oder in einem einschlägigen Fachverlag publiziert.
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